Träumen wir da nicht alle von? Eine "Always On" Verbindung mit dem Internet, die wir per Sprache steuern können. Ob Wissensfragen an Wikipedia, Erinnerungen an Termine oder eine Live Übersetzung einer fremden Sprache, die wir nicht verstehen. Quasi der Babbelfisch aus dem Douglas Adams Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" nur dass das Ding nicht als Fisch in unserem Ohr lebt, sondern als mittelgroße Brosche an unserer Brust hängt. Genau das verspricht der AI Pin, den das Startup Humane neulich vorgestellt hat.
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Für 699 Dollar und weitere 24 Dollar für die dauerhafte Internetanbindung im Monat kann man sich das in den USA jetzt kaufen. Und das ist schon großartig. Da klemmt man sich so ein Ding an die Brust, dass im Grunde wie der Communicator bei Star Trek funktioniert. Einfach drauftippen, Frage stellen und schon bekommt man jede Antwort, die man haben will. Zudem hat das Gerät eine Kamera, mit der man seine Umwelt scannen kann und die Videos und Fotos aufnimmt.
Doch haben wir sowas nicht schon? Genau, unser Smartphone kann das alles jetzt schon und mit Smartwatches können wir die Geräte auch in der Tasche lassen und fast alles am Handgelenk steuern. Auch die Sprachsteuerung funktioniert schon, auch, ohne dass wir das Telefon in die Hand nehmen müssen. Fast alle modernen Kopfhörer eine Verbindung zu Siri, dem Google Assistent oder Alexa und man kann damit genau das machen, was der Humane AI Pin auch kann.
Während die meisten AI Anbieter mittlerweile, zumindest teilweise, ihre Dienste für Entwickler öffnen, damit diese neue Funktionen erstellen können, sitzt die AI von Humane in einem "walled garden". Und das ist ein Problem.
Und dann ist da die Frage nach dem Datenschutz. Zwar muss ich die Kamera des AI Pin starten, aber wer will schon gefilmt werden, ohne dass man es merkt? Wer will, dass all diese Aufnahmen sofort in der Cloud landen? Und wie sieht es überhaupt mit dem Datenschutz bei diesem Unternehmen aus? Es gibt einige Fragen, die das Unternehmen bisher noch unbeantwortet gelassen hat.
Dazu kommt, dass die AI von Humane mal wieder hinter geschlossenen Türen sitzt. Während die meisten AI Anbieter mittlerweile, zumindest teilweise, ihre Dienste für Entwickler öffnen, damit diese neue Funktionen erstellen können, sitzt die AI von Humane in einem "walled garden". Und das ist ein Problem.
Denn die Entwicklung der AI-Systeme kann man im Moment nicht anders als rasant beschreiben. ChatGPT hat gerade den nächsten Turbo gezündet. Mit einem erweiterten Chat GPT 4.X System und der Ankündigung, dass Entwickler speziell zugeschneiderte Apps auf Basis der Engine entwickeln können. Man kann jetzt für jede Anwendung ein Tool stricken, dass die leidige Suche nach dem richtigen Eingabe Prompt ablösen wird.
Dazu kommt auch die Frage, wie viel AI wir eigentlich in unserem Leben haben wollen? Wie sicher ist die AI, wie sicher sind die Daten, die wir den Unternehmen übergeben? Denn die Daten lassen sich heute, dank AI, schnell miteinander verbinden. Je mehr Wissen ich der AI übergebe, desto besser wird sie.
Aber je mehr Daten ein System hat, desto gefährlicher wird auch die Abhängigkeit, in die man sich begibt. Dass man die neuen Fähigkeiten der AI für seinen Spaß und die Arbeit nutzt, ist eine Sache. Eine andere Frage ist, was Akteure mit den Möglichkeiten anstellen, deren Absichten vielleicht nicht so freundlich sind? Denn wer kann sagen, was Humane mit den Daten macht oder wer in Zukunft darauf Zugriff bekommt?
Wie wohl fühlt sich ein Gesprächspartner, wenn er ununterbrochen von so einem Gerät angestarrt wird? Bei aller Faszination für die Technik, die hinter dem AI Pin steckt, wir haben da einige Fragen.
Das Problem betrifft aber auch alle anderen Unternehmen, die sich gerade mit dem Thema AI beschäftigen. Es ist klar, dass die AI nicht mehr verschwinden wird. Denn auch die Smartphonehersteller bleiben nicht stehen. Neue AI Feature machen die Smartphones jetzt, nun ja, noch smarter. Google hat Live Übersetzungen und AI-Assistenten drin, alle nutzen AI-Systeme für die Fotobearbeitung und im neuen Samsung S24 soll eine ganze Phalanx von AI unterstützen Angeboten gleich eingebaut sein. Die Vernetzung von Internet, AI und User läuft also vor allem über das Smartphone.
Wer benötigt da noch einen Pin, den man offen am Körper trägt und der schon ziemlich spooky aussieht? Wie wohl fühlt sich ein Gesprächspartner, wenn er ununterbrochen von so einem Gerät angestarrt wird? Bei aller Faszination für die Technik, die hinter dem AI Pin steckt, wir haben da einige Fragen.
Wie seht ihr das? Würdet Ihr Euch so ein Gerät kaufen? Habt ihr sogar Angst vor der Entwicklung? Oder denkt ihr "Super, das ist genau das, was ich schon immer haben wollte. Call me Captain Kirk."
Links zum Thema:
The Humane AI Pin is a bizarre cross between Google Glass and a pager
Why wasn't this just a smartwatch? Some of the OpenAI-powered responses are pretty neat, but there's no reason not to have that just show up on a screen or be read aloud by a smartwatch. A standalone smartwatch would also be a nice middle ground between "offline" and being a constantly scrolling TikTok zombie—plus, it wouldn't come with all the ultra-creepy camera problems.Is the Sunset of the Smartphone Age Upon Us?
The smartphone now appears to be fading as the primary driver of change, perhaps superseded by artificial intelligence. By one measure, AI is already ahead. The world’s foremost contract chipmaker, Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., last quarter made 44% of its revenue from high-performance computing, the segment that houses AI accelerators and data center processors, compared with 33% for smartphones.Humane Ai Pin Marks the Beginning of the End of Smartphones
The former employees of a company that manufactured iPhones said the goal was to recreate the functionality of the iPhone without the addictive elements, such as the dopamine effect from refreshing a Facebook feed or swiping to view TikTok videos. Ken Kocienda, Humane’s head of product engineering, said, “It’s more of a pull than pushing content at you in the way iPhones do.”Humane AI Pin: Ich weiß nicht, was ich davon halten soll
Ich bin skeptisch. Wie ist das im Winter, wenn ich Shirt, Pulli und Jacke trage? Muss ich den Pin dann immer wieder neu anlegen? Nervt das nicht? Wie reagiert meine Umwelt auf die Kamera, die immer auf sie gerichtet ist? Man muss sie zwar erst aktivieren und das sieht man dann, bei Google Glass kam das aber nicht gut an.Nie den Durchbruch geschafft: Die grössten Flops der Tech-Geschichte
Nicht nur junge und kleine Unternehmen scheitern mit innovativen Produkten, auch Grosskonzerne sind nicht vor Flops gefeit. Selbst erfolgsverwöhnte Konzerne wie Swatch, Google, Microsoft und Apple sind schon auf die Nase gefallen, sogar mehrfach, wenn man genau hinschaut.
Infografik der Woche
Entwicklung des Handy/Smartphone-Marktes in den letzten 30 Jahren:
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